Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit den Vertretern der Sinti Allianz Deutschland e.V. im Bundesinneministerium
Am 5. Juni traf sich der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk in Berlin zu einem zweiten Gespräch mit Vertretern der Sinti Allianz Deutschland e.V. zusammen. An dem Gespräch nahmen für die Sinti Allianz der Vorsitzende, Herr Ricardo Laubinger, Frau Marion Laubinger, Mitarbeiterin der sozialen Begegnungsstätte für Sinti in Hildesheim, Herr Ricardo Lenzi Laubinger, 1. Vorsitzender der Sinti Union Hessen e.V. und 2. Vorsitzende der Sinti Allianz, Frau Manja Schuecker-Weiß und Herr Ronald Schuecker, Vorstandsmitglieder der Sinti Allianz und dem Verband der Sinti Niedersachsen e.V., Verfasser des ‚Modellprojektes zur Stärkung der kulturellen Identität und Bildung für Sinti‘ teil.
Gegenstand des Gesprächs war im Wesentlichen die Vorstellung des oben genannten Modellprojektes zur Stärkung der kulturellen Identität und Bildung für Sinti. Das Konzept setzt auf die Förderung vor allem von Sinti-Kindern und -Jugendlichen, um Bildungsabbrüche bei jungen Sinti zu vermeiden und die persönliche und soziale Kompetenz zu fördern. Ziel des Konzeptes ist es die Sinti-Kinder und -Jugendlichen zu qualifizieren aber nicht gesellschaftlich zu assimilieren. Daher sieht das Modell vor allem die Unterstützung der Betroffenen durch Bildungsberater und Sozialberater aus den eigenen Reihen vor. Wichtiger Bestandteil ist, die kulturelle Tradition der Sinti in das Modell mit einzubeziehen. Der Beauftragte zeigte sich von dem Projekt sehr angetan. Wichtig sei es, vor allem auf Landes- und kommunaler Ebene für das Projekt weiter um Unterstützung zu werben. Es müsse insbesondere im Interesse der Kommunen liegen, solche Initiativen zu befördern, da sie perspektivisch den Kommunen viel Geld ersparten.
Weiteres Gesprächsthema war der für Herbst 2014 erstmalig einzuberufende Beratende Ausschusses für Fragen der deutschen Sinti und Roma beim Bundesministerium des Innern. Der Beauftragte berichtete über den Stand der organisatorischen Vorbereitungen und zeigte nochmals die Möglichkeiten auf, die ein solcher Ausschuss für die Platzierung der Anliegen der deutschen Sinti und der deutschen Roma bietet. Die Interessen könnten hier gebündelt und den Anliegen durch eine abgestimmte Vorgehensweise größeres Gewicht im parlamentarischen Raum gegeben werden. Auch die Mitwirkung der Ländervertreter in dem Gremium böte die Möglichkeit der breiteren Information und der individuellen Kontaktaufnahme.
Die Vertreter der Sinti Allianz nutzten das Gespräch, um über die bevorstehende Umorganisation ihres Verbandes zu informieren. Der Verband wird sich in einer in Kürze anstehenden Gründungsversammlung umorganisieren und in Zukunft mit dem neugegründeten Dachverband als Sinti-Union Deutschland e.V. die Anliegen seiner Mitglieder vertreten. Die Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer diskutierten das Vorhaben und erörterten notwendige strukturelle Ausrichtungen und Chancen dieses Neustarts.
Herr Koschyk sagte zu, den Verband bis Ende des Jahres in seinen Räumlichkeiten in Hildesheim zu besuchen, um sich vor Ort über die Arbeit des Dachverbandes und verschiedene Projekte zu informieren.
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