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Populäres, Klassiker und Flamenco / Französischer Gitarrist Philippe Cornier beendete Kultursommer im Schloss Goldkronach
29. September 2012
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Die unglaubliche Klangvielfalt seines Instruments stellte der klassische Gitarrenvirtuose Philippe Cornier zum Abschluss des Goldkronacher Kultursommers am Samstagabend im Gewölbesaal des Schlosses unter Beweis. In seinem rund 90-minütigen Solokonzert bei Kerzenschein konnte Cornier mit einer großen stilistischen Bandbreite überzeugen und machte dem Publikum deutlich, dass er zu Recht als einer der großen klassischen Gitarrenvirtuosen der Gegenwart gilt.


Für das Konzert zum Erntedankfest hatte Cornier ein Programm zusammengestellt mit den Klassikern seines Faches, wie etwa einem Prelude des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos oder der Barcarole aus der Mallorca-Suite von Isaak Albeniz. Andalusische Flamenco-Klänge interpretierte der Gitarrist genauso gekonnt wie Manuel de Falla impressionistisch angehauchte Komposition „Homenaje Le tombeau de Claude Debussy“.


Höhepunkt seines Goldkronacher Auftritts war freilich die Interpretation des Adagio aus dem „Concierto de Aranjuez“, einem Solokonzert für Gitarre und Orchester von Joaquín Rodrigo, das nicht nur das mit Abstand populärste Werk Rodrigos ist, sondern auch eines der bekanntesten klassischen Musikstücke des 20. Jahrhunderts. Philippe spielte dabei den kompletten Solopart live, während der Orchesterpart vom Band eingespielt wurde.


Zuvor hatte der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk den Virtuosen vorgestellt. Er nannte Philippe Cornier, geboren in Nimes, einen von Musik beseelten Gitarrist, den das Spirituelle zutiefst inspiriere. Schon früh sei Cornier von Nate Price, einem Mitmusiker von Louis Armstrong, in das Gitarrenspiel eingeführt worden, bevor er an der Klasse des Maiire Javier Queveda an der Ecole Normale de Musique in Paris teilnahm. Cornier trete das Erbe der großen klassischen spanischen Schule an und wirke innerhalb zahlreicher Orchester in Frankreich und im Ausland mit. Seine Virtuosität, seine Sensibilität und seine Erfahrung hätten ihn rasch die großen internationalen Bühnen seines Genres betreten lassen.


Zustande gekommen war der Kontakt zwischen dem prominenten Musiker und dem Alexander-von-Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach durch das Künstlerpaar Wunderlich. Volker Wunderlich hatte Cornier bei seinen Malreisen durch Südfrankreich nahe Montpellier kennengelernt. Seitdem sei es ihm eine Herzensangelegenheit gewesen, dem Künstler einen Auftritt in der Region zu ermöglichen. Das Konzert war zugleich der Auftakt zu einer kleinen Tournee des Gitarristen, die ihn am 3. Oktober in das Kloster Speinshart und am 5. Oktober in die Chemnitzer Kreuzkirche führen wird.

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There is 1 comment

  • Ingeborg Poensgen sagt:

    ich habe Philippe Cornier vor ca. 4 Wochen in Lunas, einem kleinen Städtchen nördlich von
    Béziers, mit einem ähnlichen Programm gehört: wirklich ein grossartiger Musiker. Als ich
    von ihm hörte, dass er ein Konzert in Chemnitz auf dem Programm hat, habe ich ihn gewarnt
    vort den Neonazis, die besonders in Chemniz ihr Unwesen treiben, weil sein Mitarbeiter, der
    sich um die Organisation kümmert, eher nicht wie ein strammer Deutscher aussieht.
    Nun lese ich, dass das Chemnitz-Konzert schon vorbei ist und hoffe, dass die beiden nicht angepöbelt oder gar angegriffen worden sind. Schlimm genug, dass man sich als Deutsche, die seit über zwanzig Jahren im Hérault lebt und viele französische Freunde hat, solche
    Gedanken machen muss.
    Mit freundlichen Grüssen
    Ingeborg Poensgen

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