Der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, gemeinsam mit dem Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen MdB
Der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, hat sich im Auswärtigen Amt zu einem Meinungs- und Informationsaustausch mit dem Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen MdB, getroffen. Im Mittelpunkt des Gespräches standen die aktuelle Lage auf der koreanischen Halbinsel und das Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un sowie der Stand der Planungen des kommenden XVII. Deutsch-Koreanischen Forums vom 24. bis 26. Oktober 2018 in Daejeon und die Initiative von Ko-Vorsitzenden Koschyk zur Gründung der Stiftung „Ein Korea – Vertrauen, Versöhnen, Verbinden“.
Anwesend waren auch das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutsch-Koreanischen Forums, Thomas Konhäuser (1.v.l.) und der für die koreanische Halbinsel zuständige Referatsleiter im Auswärtigen Amt, Henning Simon (1.v.r.).
Das bilaterale Deutsch-Koreanische Forum wurde im Jahr 2002 im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und des südkoreanischen Ministerpräsidenten Lee Han-dong in Seoul gegründet und tagt seitdem jährlich abwechselnd in Deutschland und Korea. Das Deutsch-Koreanische Forum führt deutsche und koreanische Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wirtschaft Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zusammen, berät über die wichtigen Fragen der deutsch-koreanischen Beziehungen und richtet seine Empfehlung an die Staats- und Regierungschefs beider Länder. Damit leistet das Forum einen Beitrag zur Förderung und Weiterentwicklung der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Beziehungen zwischen Korea und Deutschland. Ausgerichtet wird das Deutsch-Koreanische Forum in Deutschland vom Verein „Deutsch-Koreanisches-Forum e.V.“ in enger Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt.
Ein „Deutsch-Koreanisches Juniorforum“ findet seit 2012 parallel zum Deutsch-Koreanischen Forum statt und wird in Organisation und Durchführung seit 2013 federführend vom Kooperationspartner Institut für Koreastudien (IKS) der Freien Universität Berlin betreut. Das Deutsch-Koreanische Juniorforum soll jungen Deutschen und Koreanern wie Auszubildenden, Studierenden und junge Berufstätigen als Plattform dienen, um sich über Fragen und Themen auszutauschen, die die junge Generation in beiden Ländern bewegen. Es bietet die einmalige Möglichkeit, andere Kreative und Interessierte aus Deutschland und Korea zu treffen und kennenzulernen, um gemeinsame Projekte zu initiieren, um sich zu engagieren und um die Zukunft in beiden Ländern aktiv mitzugestalten. Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Arbeit des Deutsch-Koreanischen Juniorforums ausdrücklich begrüßt und wünscht, dass dieses in den Jahren 2018 und 2019 weiter ausgebaut wird. Hierfür hat Bundeskanzlerin Merkel das Preisgeld des „Seoul-Friedenspreises“, der ihr im November 2016 verliehen wurde, dem Deutsch-Koreanischen Forum e.V. für die Intensivierung des Juniorforums gestiftet.
In diesem Jahr wird das XVII. Deutsch-Koreanische Forum vom 24. bis 26. Oktober in Daejeon in der Republik Korea tagen. Neben dem südkoreanischen Botschafter in Deutschland, Dr. Bumgoo Jong, und den beiden deutschen Botschaftern in Seoul und Pjöngjang, werden voraussichtlich auch die Beauftragte für Ostasien, Südostasien und Pazifik im Auswärtigen Amt, Frau Botschafterin Petra Sigmund und Referatsleiter Henning Simon am kommenden Deutsch-Koreanischen Forum teilnehmen. Ko-Vorsitzender Koschyk hat bei seinem Gespräch mit Staatsminister Annen diesen angefragt am kommenden Deutsch-Koreanischen Forum in Daejeon ebenfalls teilzunehmen. Staatsminister Annen erklärte er wolle seine Forumsteilnahme im Rahmen seiner terminlichen Möglichkeiten gerne prüfen.
2016 wurde Koschyk in Seoul mit dem „Korea Award“ der Korea Foundation ausgezeichnet. Die mit der Ehrung der Korea Foundation verbundene Dotation in Höhe von 10.000 US Dollar dient als Grundstock für die Stiftung „Ein Korea – Vertrauen, Versöhnen, Verbinden“.
Stiftungszweck soll es sein, von deutscher Seite exemplarische Projekte zu initiieren und zu fördern, die der Vertrauensbildung, der Versöhnung und der Stärkung menschlicher Verbindungen im geteilten Korea und in Nordasien dienen, um auf das Ziel eines geeinten Koreas in einem friedvollen und versöhnten Nordostasien hinzuwirken. Um das Stiftungsvermögen für die zu errichtende Stiftung „Ein Korea – Vertrauen, Versöhnen, Verbinden“ zu sammeln wurde ein Treuhandverein mit gleichem Namen errichtet. Mit Erreichen des notwendigen Stiftungskapitals wird der Verein in die Stiftung „Ein Korea – Vertrauen, Versöhnen, Verbinden“ umgewandelt und das gesammelte Vermögen in die Stiftung überführt. Bei seinem Besuch in Seoul im Dezember 2017 hat der stv. Koreanische Wiedervereinigungsminister, Chun Hae-Sung, Koschyk gegenüber das Interesse der koreanischen Regierung am Zustandekommen dieser Stiftung erklärt und der südkoreanische Botschafter in Deutschland, Dr. Bumgoo Jong, sagte Koschyk seine Unterstützung für die Stiftungs-Initiative zu.
Auch dem nordkoreanischen Botschafter Pak Nam Yong hat Koschyk das Vorhaben vorgestellt und ihm entsprechende Unterlagen zur Weiterleitung an die zuständigen staatlichen Stellen in Pjöngjang übergeben. Ebenfalls hatte Koschyk Gelegenheit das Stiftungsvorhaben im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt der Beauftragten für Ostasien, Südostasien und Pazifik im Auswärtigen Amt, Frau Botschafterin Petra Sigmund und Referatsleiter Henning Simon persönlich vorzustellen.
Staatminister Annen dankte Ko-Vorsitzenden Koschyk für sein Engagement für eine innerkoreanische Annäherung, die mit der Stiftungs-Initiative erneut zum Ausdruck komme.
2014: Die deutsch-koreanische Beratergruppe zu außenpolitischen Aspekten der Wiedervereinigung unter Vorsitz von Hartmut Koschyk und Han Sun gemeinsam mit dem damaligen Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
Abschließend tauschten sich Koschyk über die zurückliegende Arbeit des Deutsch-Koreanisches Beratergremium zu außenpolitischen Fragen der Wiedervereinigung aus. Im Jahr 2014 wurde zwischen dem damaligen Bundesaußenminister und heutigen Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier und seinem koreanischen Amtskollegen Yun Byung-Se vereinbart, ein „Deutsch-Koreanisches Beratergremium zu außenpolitischen Fragen der Wiedervereinigung“ einzurichten. Das diesbezügliche Memorandum of Understanding wurde im September 2014 unterzeichnet. Das Expertengremium hat sich im Oktober 2014 im Rahmen des Besuches des damaligen Bundesaußenministers Steinmeier in der Republik Korea in Seoul konstituiert. Der damalige Bundesaußenminister Steinmeier hat mich zum deutschen Ko-Vorsitzenden berufen. Auf koreanischer Seite wurde das Beratergremium vom ehemaligen südkoreanischen Außenminister Han Sung-joo geleitet. Die aus je sieben Experten aus beiden Ländern bestehende Kommission sollte auf Wunsch der südkoreanischen Regierung Empfehlungen erarbeiten, welche Erfahrungen der außenpolitischen Aspekte der deutschen Wiedervereinigung auf die Situation auf der koreanischen Halbinsel und deren nordostasiatischen Umfeld übertragen werden können.
Im vergangenen Jahr hat das Deutsch-Koreanische Beratergremium zu außenpolitischen Fragen der Wiedervereinigung nach seiner fünften Arbeitssitzung im Auswärtigen Amt in Berlin seinen Abschlussbericht vorgestellt. Der Bericht ist das Ergebnis umfangreicher Beratungen zwischen den deutschen und koreanischen Außenpolitikexperten in den letzten Jahren. Beide Seiten haben in dieser Zeit sehr offen über Strategien für die koreanische Halbinsel diskutiert. Im Abschlussbericht wurde angeregt die Arbeit des Deutsch-Koreanische Beratergremiums fortzuführen.
Weiterführende Informationen zum Deutsch-Koreanischen Forum finden Sie hier.
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